Schon wieder ist es da, dieses Gefühl, gleich platzen zu müssen vor Wut. Dabei habe ich keinen Grund, das sagen jedenfalls die anderen. Natürlich weiss ich, dass das nicht stimmt, schuld ist der Chef, die Mutter, die Kinder oder der Mann, von mir aus auch die Welt, aber nicht ich, sicher nicht.
Als kleines Kind, naja auch als junge Erwachsene, wenn ich ehrlich bin, hatte ich Tobsuchtsanfälle. Einige zerbrochene Tassen und Teller oder sonstiges «Wurfgut» zeugte davon. Ja, ich habe auch geschlagen. Später lernte ich diese Hiebe verbal auszuteilen, sehr fies und wirksam, keiner meiner Partner wurde davon verschont. Was blieb, wenn die Wut vorbei war? Schuld und Leere, was sich eindeutig noch schlechter anfühlte als die Wut selbst, das kann ich Ihnen sagen.
Irgendwann machte ich mich auf meine Reise, diese Wut genauer anzuschauen. Es war hart und wunderbar zugleich. Mir wurde bewusst, was wirklich meins war und was ich zum Beispiel von meinem «jähzornigen» Vater übernommen hatte. Was hatte ich mir antrainiert, weil es mir früher mehr nutzte als schadete, aber heute nicht mehr gebraucht wird? Was hatte das ausgelöst und macht mir das heute immer noch Angst? Ein einfühlsamer Coach kann hier Wunder bewirken.
Bist auch Du bereit, Deiner Wut zu begegnen? Hinter die Kulissen zu schauen? Ein erster Schritt, beantworte folgende vier Fragen offen und ehrlich zu Dir selbst:
2. Was hat die Wut ausgelöst? Unterdrückung, Ungerechtigkeit? Was ist die Verletzung dahinter?
3. Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn ich nicht wütend werden würde?
4. Könnte es eine Alternative geben, was wäre sonst noch möglich anstelle wütend zu werden?