Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sind Menschen besonders nachdenklich, das bestätigen viele Psychologen einstimmig. Gibt es den Weihnachtsblues wirklich?
Aus klinisch-psychologischer Sicht «nein», allerdings gibt es die häufig bezeichnete «Herbst-Winter-Depression». Die Symptomatik äussert sich in Schlafsucht, vermehrten Appetit auf Kohlenhydrate, Gewichtszunahme, erhöhte Reizbarkeit und beträchtliche Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung. Wenns draussen so grau und dunkel ist, kann man schon auch mal ohne diagnostizierte Depressionen etwas «down» sein.
Vornehmlich zu Weihnachten sehnen wir uns nach Harmonie und einem guten Miteinander. Zugleich steigt auch die allgemeine Erwartungshaltung geradezu fröhlich und gesellig zu sein. Jedoch beginnt für viele Menschen mit der Adventszeit die schwierigste Zeit im Jahr. Persönlich habe ich nie so viele Streitereien in befreundeten Familien gesehen wie zu Weihnachten. Durch den hohen Druck und Stress in der Vorweihnachtszeit enden viele Feiertage im Chaos, im Streit und in Trennungen. Das Jahresende ist zudem bei vielen Unternehmen auch häufig mit zusätzlichem Stress verbunden – Budgetplanung, Projektabschlüsse, Kündigungen etc. Hier kann man gut von einer beträchtlichen Doppelbelastung sprechen.
Was kann helfen?
Mir persönlich hilft immer eine gute Prise Zimt. Das kann im Cappuccino oder im Kuchen sein, auch ein Zimteis im Winter ist nicht zu unterschätzen. Das ist natürlich alles Geschmackssache.
Ausserdem hilft eine kleine Liste mit allem, was gerade in meinem Leben wirklich gut läuft. Diese schaue ich mir an, wenn die Tage trüber werden und meistens gehe ich gestärkt daraus hervor.
Generell hilft es, darüber nachzudenken, was Ihnen wirklich wichtig ist. Finden Sie «das Weihnachten», welches Sie feiern wollen. Wenn Sie keinen Weihnachtsbaum haben wollen, dann kaufen Sie keinen. Wenn Sie am Heiligabend lieber in ein Wellnesshotel fahren wollen, als im Kreis der Verwandtschaft gute Miene zum Bösen Spiel zu machen, dann tun Sie es. Es ist unglaublich erleichternd, seinen eigenen Feiertagsmodus zu finden. Lassen Sie sich also von Ihrem Umfeld nicht unter Druck setzen – und haben Sie kein schlechtes Gewissen!
Angenehme Tätigkeiten, auch nur mit sich selbst zu planen, sich selbst zu beschenken, beispielsweise mit einer Ruhepause vom stressigen Alltag und Sport, können helfen, wieder Freude aufkommen zu lassen.
Und wenn die Situation schwieriger wird? Wenn Sie Ihren persönlichen Modus nicht finden können? Wenn der Weihnachtsblues länger als 3 Wochen anhält? Suchen Sie Gespräche mit lieben Freunden, Bekannten, der Familie oder einem Coach.
Schreiben Sie Sich Ihre Sorgen und Wünsche auf. Als Coach begleite ich Sie gerne auf dem Weg zu Ihren Zielen.